Weihnachtsbrief 2013

Kind im Wohnheim 2013

Daß es zwischen Pfarrer, Schulleiter und Heimleiterin noch kurz vor Jahresschluß 2012 Sehr geehrte Damen und Herren heftig „geknirscht“ hatte, habe ich erst sehr spät erfahren. Um Schaden vom Neerpair Projekt (Schule, Wohnheim und Ausbildungsstätte) abzuwenden, reiste ich deshalb im Januar 2013 nach Indien. Nach eingehender Diskussion mit den Betroffenen und eigener Prüfung der Sachlage, habe ich dem Bischof von Chingleput, Dr. Neethinatan, einen ausführlichen Bericht übergeben und ihn gebeten, den derzeitigen Pfarrer abzulösen. Aufgrund der Vorarbeit von Fr. Suresh und Mrs. Nandhini konnte dem Bischof auch ein Nachfolger für den bisherigen Pfarrer vorgeschlagen werden: Fr. Jayaseelean Amalanathan.

Der Bischof willigte ein und ab Mai 2013 ist Fr. Jayseelan im Amt. Er ist 50 Jahre alt, Dalit, und  hat zuvor eine Stadtrandgemeinde von Chennai mit 3600 Mitgliedern und einer angeschlossenen Schule mit ca 2400 Schüler geleitet. Die Pläne für seine persönliche Zukunft schob er mit Annahme der neuen Verantwortung auf. Er regelte Pflichten und Rechte aller Mitarbeiter. Nandhini hat zu ihrer bisherigen Aufgabe, der Leitung des Wohnheimes, die Kontrolle und Verantwortung für die Finanzen des gesamten Campus hinzubekommen. Es wurde ein klares Finanzbudget für das gesamte Schuljahr 2013/14 erstellt. Es ist wieder Ruhe eingekehrt!

Einen Tag und eine Nacht verbrachte ich im Wohnheim. Nach dem Wecken um 5:30 h und einem kurzen Morgengebet wurde 1 Stunde gelernt. Danach standen eine weitere Stunde Haus- und Gartenarbeit auf dem Programm. Waschen, umziehen, frühstücken folgten. Die Aufgaben der Einzelnen wechseln wöchentlich.  Nach dem Frühstück wusch  jeder seinen Teller ab und schüttete das Wasser an die Bäume. Als die Essplätze gefegt waren, ging es ab in die Schule. Schulbeginn 8:30 h.

In der Schule werden neben dem normalen Unterricht verschiedene Aktivitäten wie Schach, Lese- und Gesangswettbewerbe, Badminton, Volleyball und Fußball angeboten.

Die einzelnen Gruppen nehmen auch an Bezirks- und Landesmeisterschaften teil und belegen nicht selten die vorderen Plätze.

Am jährlichen Schulfest präsentieren die Mathe-Physik- und Chemiearbeitsgemeinschaften voller Stolz den Besuchern ihre Aufgaben und Experimente.

 

Die Kinder von Makkampalayam

Aktion Indien hat ein neues Projekt begonnen:

Makkampalayam ist eines von 96 Dörfern in den Nilgiribergen (Bezirk Erode, Tamilnadu), deren Urbevölkerung zum Stamme der Urali gehört. Knapp die Hälfte der ca. 1700 Einwohner dieses Dorfes sind Urali. Sie leben auf der untersten sozialen Ebene. Die tägliche Sorge um ihren Lebensunterhalt läßt wenig Raum für Schulausbildung. Etwa 70% der Urali sind Analphabeten.

Um die Lehrerstellen in dieser abgelegenen Landschaft überhaupt besetzen zu können, werden die Lehrer jährlich abgelöst. Dementsprechend ist ihre Motivation sehr gering den Kindern einen ordentlichen Untericht zu erteilen.

Zwei Jesuitenpatres aus Chennai versuchen nun, neben anderen Aufgaben, einigen Kindern in guten Schulen in der weiteren Umgebung eine bessere Schulausbildung zu ermöglichen. Da es den Eltern wegen ihres niedrigen Einkommens nicht möglich ist, die Kosten dafür voll zu bezahlen, hilft Aktion Indien e.V. mit einem Zuschuß. Für 46 Jungen und Mädchen sind ca 50 € pro Jahr genug um die „Klippe“ zu überwinden. Ausführliche Informationen und Bilder sind in DROPBOX abgelegt. Die Software dafür ist gratis. Den Zugang schalte ich Ihnen gerne frei, wenn Sie mir Ihre mail-Adresse mitteilen.

Im November 2013 ist der erste „News Letter“ aus Neerpair erschienen. Er gewährt einen kleinen Einblick in das Leben auf dem Campus. Falls Sie auch ein wenig daran  teilnehmen wollen schicken Sie mir bitte Ihre Mail-Adresse. Auch ein Blick auf unsere Website www.aktion-indien.de lohnt sich.

Dieser kurze Bericht möchte Ihnen einen kleinen Einblick auf das geben, was Ihre großzügigen Spenden im Jahr 2013 ermöglicht haben:

Sie haben vielen Kindern geholfen. 

Dafür bedanke ich mich, auch im Namen der indischen Kinder, von ganzem Herzen.

Ihnen und Ihren Lieben wünsche ich

ein gutes Neues Jahr.

Ihr Dr. Johannes Mispagel

 

Den gesamten Jahresbericht 2013 finden Sie hier (Download, PDF).