Weihnachtsbrief 2017

Die Zusammenarbeit mit den Jesuiten im vergangenen Jahr hat sich als sehr nützlich und effektiv erwiesen. Die beiden nachfolgenden Berichte geben einen kurzen Überblick, wie mehr als 1.000 Kindern Dank Ihrer Spenden geholfen werden konnte.

Abendschulen in Kodaikanal

Fr. Samy, mit dem Aktion Indien zwei Jahre lang in Makkampalayam sehr gut zusammen­gearbeitet hat, wurde nach Kodaikanal versetzt, ein Ort in den Palani-Bergen mit ca. 37.000 Einwohnern, ca. 100 km nordwestlich von der Großstadt Madurai gelegen. „Könnt Ihr auch hier helfen?“ stand in dem Brief, den er bald nach seiner Versetzung an Aktion Indien richtete. All seine Wünsche konnten wir nicht erfüllen, aber einen schon: Die Finanzierung der „Abendschulen“. Im nachfolgenden Bericht beschreibt Fr. Samy, wofür Ihre Spenden ausgegeben wurden:

In 17 Dörfern der Gemeinde Koadaikanal im District Dindigul haben wir „Abendschulen“ eingerichtet. Die Hauptaufgabe dieser Einrichtungen ist es, den Kindern, die die öffentliche Schule besuchen, zu helfen ihre Hausaufgaben zu machen, die ihnen die Lehrer aufgegeben haben. Deshalb haben wir Teilzeitkräfte aus den Dörfern eingestellt, die den Kindern bestmöglich helfen, ihre schulischen Leistungen zu verbessern. Insbesondere wird denjenigen Kindern geholfen, die Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben der Sprachen Tamil und Englisch haben. Neben den schulischen Aktivitäten legen wir besonderen Wert darauf, dass ihre Talente beim Spielen, freien Sprechen und anderen kulturellen Aktivtäten weiterentwickelt werden. Diese Art der Ausbildung wird regelmäßig samstags von Fachkräften geleitet. Die Schulaufgabenbetreuung findet an Wochentagen zwischen 17:00 und 19:00 Uhr in Gemeinde-oder Privathäusern statt. Für die privaten Häuser zahlen wir Miete, in den Gemeindehäusern zahlen wir den Strom.

In 17 „Abendschulen“ wurden 162 Jungen und 182 Mädchen unterrichtet.

Makkampalayam

Aus dem Bericht von Fr. Philip:

  • Stipendien wurden nach Bedürftigkeit an 70 Kinder aus 26 Dörfern vergeben
  • 10 neue „Abendschulen“ wurden gegründet mit 1.000 Rupees (~13€) Lohn/Monat
  • an 720 Kinder in 33 „Abendschulen“ wurden Hefte und Schreiber verteilt
  • für die Kinder aus den Klassen 6, 7 und 8 wurden Wörterbücher gekauft
  • in 21 Dörfern wurden Elternabende abgehalten
  • Sport- und Spielveranstaltungen mit Preisverleihungen gab es in 7 „Abendschulen“
  • Sportmaterial wurde in 5 „Abendschulen“ ausgegeben
  • ein zweitägiges Ferienlager zur Verbesserung der Englischkenntnisse wurde durchgeführt
  • Fortbildung der Lehrer der „Abendschulen“ und Verteilung von Unterrichtsmaterial
  • Tagesseminare für High School und College Studenten als Vorbereitung auf Aufnahmeprüfungen für Regierungsjobs wurden abgehalten
  • Studie über das Ausbildungsniveau der lokalen Stammesbevölkerung

Neerpair

In der Dr Arulappa Higher Secondary School (AHSS) werden in diesem Schuljahr 650 Schülerinnen und Schüler aus den umliegenden Dörfern unterrichtet. Die Kinder stammen überwiegend aus armen Landarbeiter-, Fischer- und Tagelöhnerfamilien. Ohne diese Schule wäre der Schulbesuch für viele nicht möglich.

Ein wichtiges Anliegen der Schule ist es, allen Kindern gleichermaßen gute Startbedingungen zu ermöglichen und sie bestmöglich zu fördern. So wird neben zuverlässigem Unterricht und einer guten Prüfungsvorbereitung viel Wert auf die Förderung der Talente und Interessen der Kinder gelegt. Zu jedem Fach gibt es zusätzliche AGs und die Schülerinnen und Schüler werden ermuntert an Wettbewerben z.B. in verschiedenen Sportarten teilzunehmen. Neben einem Großteil der Lehrergehälter werden durch Ihre Spenden auch die zusätzlichen Aktivitäten finanziert.

In dem angeschlossene St John’s Wohnheim sind zur Zeit 54 Jungen und 32 Mädchen untergebracht. Das Wohnheim wird von Fr Backiaraj und Ms Nandhini Krishnan geleitet und genießt einen hervorragenden Ruf. Viele der Kinder sind Waisen oder Halbweisen oder mussten aus anderen Gründen ihre Familie verlassen. Fr Backiaraj und Ms Nandhini Krishnan bemühen sich sehr den Kindern und Jugendlichen ein familiäres Umfeld zu bieten. Es wird sehr viel Wert auf den Aufbau eines Gemeinschaftsgefühls und die Entwicklung von Verantwortung gelegt. So gibt es regelmäßig Theaterworkshops, kleine Wettbewerbe und andere Gruppenaktivitäten. Der Garten wird unter Anleitung von den Schülerinnen und Schülern liebevoll gepflegt und viele Tiere gehören zum Haus: Hund, Ziegen, Kühe, Kaninchen, Schildkröten, Vögel, Enten und Hühner.

Beim heftigen Sturm im letzten Jahr brach der Küchenanbau zusammen. Zum Glück wurde niemand verletzt und der Schaden konnte inzwischen mit der finanziellen Hilfe von Aktion Indien behoben werden.

Ausbildungs- und Studienbeihilfe

Aktion Indien unterstützt 73 junge Menschen – zumeist ehemalige Schülerinnen und Schüler der AHSS – mit Ausbildungs- und Studienbeihilfen. Es ist sehr beeindruckend zu sehen, mit welchem Engagement sie ihre Talente entfalten und diese Chance nutzen. Die Studenten dieser WE-Group werden von Fr. Suresh begleitet und treffen sich mehrmals im Jahr, um ihre Erfahrungen weiterzugeben.  

Kilachery

Im letzten Jahr wohnten nur 64 Jungen im Wohnheim in Kilachery. Fr. Manickam berichtete voller Stolz, dass davon die Schüler der 10. und 12 Klasse alle die Abschlussprüfung bestanden haben. Die Hildesheimer Josephiner sorgen nach wie vor mit großem Einsatz dafür, dass durch die Spende ihres Lohnes, den sie am „sozialen Tag“ erarbeiten, das Wohnheim in Kilachery finanziert werden kann.