Weihnachtsbrief 2020

Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende entgegen. Es war ein Jahr mit großen Herausforderungen, ein Jahr von Corona bestimmt, auf das viele sicher – wie wir – mit gemischten Gefühlen zurückblicken. Für uns bleibt es aber auch ein Jahr außergewöhnlicher Solidarität und Hilfsbereitschaft durch Sie, unsere Spender.  

Das Jahr 2020 wurde auch in Indien von Covid-19 bestimmt. In fünf aufeinanderfolgenden Shutdown-Perioden in der Zeit von März bis September war das Leben in allen Bereichen äußerst beschwerlich. Insbesondere Menschen aus den unteren sozialen Schichten verloren vielfach ihren Tagelöhnerjob in den Städten.  Ersparnisse hatte ihr geringer Lohn nicht zugelassen und die Reise in ihre Heimatdörfer war auch die Rückkehr ins Nichts. Sie kämpften oft um das nackte Überleben, was leider nicht in allen Fällen gelang.  

In dieser äußersten Notsituation baten Fr. Suresh und Nandhini und auch Fr. Samy aus Kodaikanal und Fr. Packiaraj aus Makkampalayam um schnelle Hilfe. Aktion Indien e.V. half sofort mit Geld, das eigentlich für die Finanzierung der laufenden Projekte bereits verplant war. Den Hilferuf aus Indien schickten wir weiter an Sie, unsere Spender, und Ihre helfende Antwort war stark, sehr stark!  

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Neerpair 

Fr. Suresh und Nandhini stellten ein Helferteam aus Freiwilligen zusammen, kauften Lebensmittel und packten damit Hilfspakete. Ein Paket sollte für eine vierköpfige Familie etwa 10 Tage reichen. Die Empfänger in den umliegenden Dörfern wurden von der jeweiligen Ortsverwaltung festgelegt und an und deren Namen an Fr. Suresh übermittelt. Diese erhielten Gutscheine, die sie bei der späteren Verteilung vorzeigten. Da die lokale Behörde zusammen mit der Polizei den Empfang der Pakete organisierte, gab es kein Gedränge und jeder, der einen 

Gutscheine hatte, konnte sicher sein, dass er ein Paket erhielt. Auf diese Weise wurden Familien und auch Einzelpersonen (Witwen, Kranke, Alte etc.) unterstützt, insgesamt 15.500 Menschen. Diese Aktion kostete 33.000 €, umgerechnet 2,13 € pro Person für 10 Tage oder 21,3 Cent pro Person und Tag.

Kodaikanal 

Auch in den abgelegenen Dörfern rund um Kodaikanal in den Kodaibergen waren die Auswirkungen von Coivd-19 verheerend. Weil die Tagelöhner-Jobs in den Städten weggefallen waren, saßen diese Menschen in ihren Hütten und hatten nichts. Die Schulen waren auch über einen Zeitraum von 8 Monaten geschlossen und damit entfiel auch die mittägliche Mahlzeit für die Kinder. Ebenso wurden alle  Kinder aus Wohnheimen nach Hause geschickt. Von der Bezirksregierung erhielt Fr. Samy jedoch die Erlaubnis trotz des strikten Lockdowns in die Dörfer zu fahren und zu helfen. In seinem Abschlussbericht nennt Fr Samy 16 Dörfer in denen 258 Familien Lebensmittelpakete erhielten. Obwohl die öffentlichen Schulen geschlossen waren, wurde in 22 Dörfern zwischen Juni und September Abendunterricht angeboten. 624 Kinder nahmen daran teil. Diese Kinder erhielten täglich nach dem Unterricht kräftigende Nahrung wie Kichererbsen, Bohnen, gute Kekse etc. Die Snacks waren ein Anreiz zum Unterricht zu kommen und auch eine Stärkung für das Immunsystem der Kinder. 1656 Menschen konnte Fr. Samy helfen. Dafür standen ihm 3000 € von Aktion Indien e.V. zur Verfügung, während der ganzen Periode umgerechnet 1,81 € pro Person. 

Makkampalayam 

Ein Bild, das Person, Boden, draußen, Personen enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

In den 50 Dörfern, die Fr. Packiaraj im Umkreis von 40 km um Makkampalayam betreut, war es auch nicht anders als in den Dörfern in den Kodaibergen. Die Reisebeschränkungen während des Lockdowns machten es jedoch unmöglich, Hilfe in alle 50 Dörfer zu bringen. Deshalb wurden die Hilfspakete vergrößert und die Reichweite damit verlängert. 

Auch für die Kinder wurde ähnlich gesorgt wie in Kodaikanal. 5.000 € von Aktion Indien e.V. kamen insgesamt 3930 Menschen zugute, das sind während der Unterstützungsperiode 1,27 € pro Person.

Unsere Partner vor Ort haben Unglaubliches geleistet, und tun es noch immer, um den Menschen, die sonst niemanden haben, zur Seite zu stehen. Eine Frau hat bei der Übergabe des Hilfspaketes gesagt: „Das ist viel mehr als ein Sack Reis. Diese Hilfe gibt uns Hoffnung und Zuversicht, weil wir sehen, dass jemand an uns denkt. Es ist ein Zeichen, dass wir nicht vergessen sind.“ Diese bewegenden Worte möchten wir an Sie weitergeben. Denn all das ist nur möglich durch Sie! 

So sagen wir im Namen von 20.000 Kindern, jungen Erwachsenen, Frauen und Männern, Jungen und Alten: HERZLICHEN DANK.