Nach fünf Jahren „Corona-Zwangspause“ konnten wir im Sommer 2023 wieder nach Indien reisen, um dort unsere Partner zu besuchen und die Projekte in Augenschein zu nehmen. Die Reisegruppe umfasst 13 Personen, vier Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Mariano-Josephinum, Hildesheim, und neun weitere Erwachsene. Es war eine sehr eindrückliche Reise, von der wir hier ein wenig erzählen wollen.
Neerpair: Dr Arulappa Higher Secondary School und St John’s Wohnheim
Die Schule macht einen sehr lebendigen Eindruck. Fast 1000 Schülerinnen und Schüler besuchen die St John’s School Campus, davon ca. 150 in der Grundschule und 850 in der Dr Arulappa Hr Sec School. Die im letzten Schuljahr neu eingeführte English Medium Section wird sehr gut angenommen. Etwa die Hälfte der 100 Sechstklässler starten mit Englisch als Unterrichtssprache. Die Dr Arulappa Hr Sec School genießt bei den Eltern in der Region einen sehr guten Ruf, was sicher an der sehr guten Führung und dem besonderen Konzept liegt. Jun-
gen und Mädchen werden im Unterricht gleichermaßen gefördert. Trotz einer disziplinierten Unterrichtsatmosphäre gibt es keine Schläge, was an anderen Schulen durchaus noch üblich ist. Es wird sehr viel Wert auf die Toleranz und das friedliche Zusammenleben verschiedener Religionen gelegt. Festtage von Christen, Hindus und Moslems werden gemeinsam begangen. Jedes Kind soll seine eigene Persönlichkeit entwickeln und seine Talente finden können.
Neben der üblichen Schulbildung wird sehr viel Wert auf lebendige Unterrichtsformen gelegt, wovon wir uns bei der Science Exhibition überzeugen konnten, bei der Schülerinnen und Schüler verschiedenster Klassenstufen die Ergebnisse von Projekten aus unterschiedlichen Fächern wie z.B. Biologie, Chemie, Physik und Erdkunde anhand von Modellen mit viel Engagement vorführten. Das St John’s Wohnheim ist ebenfalls stark belegt. Etwa 100 Jungen und Mädchen haben dort ein Zuhause gefunden. Die Kosten (ca. 30 € pro Kind und Monat) werden von Aktion Indien und dem nienburger Verein Arivu-Zukunft durch Bildung getragen. Neben den fröhlichen Kindern haben wir aber auch gesehen, dass die Gebäude dringend gestrichen werden müssen. Außerdem sind einige Reparaturen am Dach der Grundschule und eine grundlegende Sanierung der Toilettenanlagen nötig. Wir haben damit bereits begonnen, aber diese Sanierungen werden uns sicher auch in den nächsten Jahren begleiten.
CHEER, Berufsausbildung
Auch die Unterstützung bei Studium und Berufsausbildung läuft weiter. Aktion Indien hat im letzten Jahr 73 Studenten und Auszubildende mit 15 € pro Monat unterstützt. Die jungen Leute sind sehr dankbar für diese Hilfe, wie uns immer wieder bei einem eindrucksvollen Begegnungstreffen in Chennai versichert wurde.
Makkampalayam/Kadambur
Im Loyola College in Chennai, dem Zentrum der Jesuitenprovinz Chennai, wurden wir mit einem guten Vortrag auf die Reise in die Kadambur Berge vorbereitet. Dort wohnten wir drei Tage in dem vor zwei Jahren eingeweihten Bildungszentrum der Jesuiten in Kadambur.
In 50 Dörfern rund um Kadambur leisten die Jesuiten wertvolle Sozialarbeit, in besondere für Frauen und Kinder. Die Bezahlung von 50 Lehrkräften für die Abendschulen ist der Beitrag von Aktion Indien e.V. für diese Arbeit.
In den Dörfern Gundri und Makkampalayam, die wir besuchen durften, wurden wir mit Gesang und Tanz herzlich begrüßt. Kinder saßen diszipliniert in kleinen Gruppen auf dem Boden und ließen sich Unterrichtsstoff und Aufgaben vom Lehrer nochmal erklären. Aber auch Spiel und Tanz kamen nicht zu kurz. In Makkampalayam ist der Spielplatz auf dem Kirchengelände das Zentrum der Kinder. Die von Aktion Indien vor acht Jahren bezahlten Spielgeräte erfreuten sich großer Beliebtheit. Die deutlichen Gebrauchspuren zeigten, dass sie täglich stark benutzt werden. Wir versicherten Fr. Kennedy SJ, dass wir neue Geräte gern bezahlen.
Als touristische Zugabe präsentierte sich sogar ein freilebender Elefant auf einem Feld Vor unserem Rückflug waren wir vom Provincial im Loyola College zu einem Abendessen eingeladen.
Kodaikanal
Ein anderes Projekt der Jesuiten in Kodaikanal haben wir diesmal nicht besucht. Wir unterstützen die Arbeit von PEAK (People’s Education and Action in Kodaikanal), insbesondere die Abendschulen, aber weiterhin mit ca. 4.000 € im Jahr.
Für Ihre wunderbare Unterstützung möchten wir uns auch in diesem Jahr ganz herzlich bedanken und wünschen Ihnen von Herzen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr!